Autorin auf Fähre vor Kap Dukato (Lefkas/Griechenland)

 

Greta

Godberg

 

 

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Isfahan: Shahmoschee-Eingang - 2019

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I r a n - R e i s e   2019

Reise mit Mietwagen, Zug und Taxi durch den Iran

(Zurückgelegt: ca. 3500 km)

 

 

Dieser Beitrag gibt zunächst einen Überblick über unsere 30-tägige Reise durch den Iran im September 2019 mit folgenden Sonderbeiträgen zu:

Shiraz

Isfahan

Teheran + Wüste

Bereits Mitte November 2019 hatte ich den Reisebericht fertiggestellt. Wegen der kurz vor der Veröffentlichung ausgebrochenen Unruhen im Land, ausgelöst durch die drastische Erhöhung des Benzinpreises, habe ich ihn jedoch zurückgehalten. Die Schilderung unserer vorwiegend positiven Erlebnisse zu einem Zeitpunkt, in dem Demonstranten nicht nur in Straßenkämpfen, sondern zusätzlich, wie mir Insider versicherten, mit Schüssen aus Hubschraubern getötet wurden - man spricht von etwa 100 Toten - fand ich eine Veröffentlichung, auch in Verbundenheit mit unseren iranischen Freunden, unangemessen. Nachdem sich die politischen Auseinandersetzungen zwischen den USA und Iran durch die gezielte Tötung des iranischen Generals Qassem Soleimani (3.1.2020) auf Befehl des amerikanischen Präsidenten so zugespitzt hatten, dass zumindest kriegerische Aktionen nicht ausgeschlossen waren, stand ich vor der gleichen Frage: Veröffentlichen ja oder nein? Schließlich habe ich mich Mitte Januar 2020 doch zu einer Veröffentlichung meines Erlebnisberichts entschlossen, allein schon, um den Iran und seine Menschen gerade in dieser krisenhaften Situation, von seiner liebenswerten Seite zu zeigen.

 

Liwan in der Vakil-Moschee in Shiraz
Liwan im Hof der Vakil-Moschee in Shiraz

 

 

  Iran - trotz aller Einschränkungen lebensfroh

 

 

Familien-Picknick auf dem Shah-Platz in Isfahan

 

Anders als bei unserer dreimonatigen Überland-Tour im Jahr 2006 sind wir dieses Mal nicht mit unserem Transit-Camper, sondern per Flugzeug nach Persien gereist, zusammen mit unserem Sohn Daniel und seiner Frau Andrea. Es war - auf den Spuren unseres früheren Lebens und Reisens dort - eine faszinierende, wenn auch etwas anstrengende Wiederbegegnung mit dem Land, seinen Menschen, Landschaften, Städten - mit Shiraz, Stadt der Gärten, Isfahan, Stadt mosaikgeschmückter Moscheen und Paläste, Teheran, Millionenstadt am Fuße des hochaufragenden Elburs-Gebirges - und natürlich mit der Wüste. Insgesamt jedoch war die Reise (vom 18.9. - 18.10.2019) kein bloßer Nostalgie-Trip, vielmehr vermittelte sie uns aktuelle Einblicke in die Art und Weise, wie Iraner ihr Leben unter harten Sanktionen und einer ständigen Kriegsbedrohung meistern.

 

Wenn ich mich in diesem Augenblick an die letzten zwei Tage im Iran erinnere, sehe ich einen mit gaumenkitzelnden Köstlichkeiten überreich gedeckten Tisch vor mir, und dieses Bild und die dazu gehörige Situation ist so realitätsnah, dass ich beinahe noch die Aufforderung höre, mich zu bedienen, immer wieder hineinzugreifen in die Fülle der Shirinis, der vielfältigen Süßigkeiten und sonstigen Leckereien: Nüsse, Pistazien, mit Walnusskernen gefüllte Datteln, Granatapfelkerne in einer großen Kristallschale, rote und weiße, erfrischend säuerlich und süß, was für eine wunderbare Mischung ... Dieser Tisch, so könnte man glauben, kann doch nur in einer iranischen Reichen-Villa stehen. Weit gefehlt! Er steht in der Wohnung einer iranischen Familie in Shiraz, Verwandten unserer in Deutschland lebenden "Adoptiv-Tochter" Masume. Da wir wissen, dass sie sich dank günstiger Lebensbedingungen finanziell nicht allzu sehr verbiegen müssen, um uns solche Gaumenfreuden zu bescheren, nehmen wir ihre Großzügigkeit gerne an. - Aber auch weniger wohlhabende, ja sogar am Limit Lebende, würden uns so freundlich, wenn auch bescheidener bewirten, es reicht ja schon, Fremde mit einem Glas Tee willkommen zu heißen. Denn die Iraner sind nach altem Brauch und aus tiefstem Herzen eines: gastfreundlich.   Wir haben es oftmals erlebt.

Obwohl die Kriegsdrohung Präsident Trumps wegen verschiedentlicher Scharmützel in der Golfregion noch immer im Raume stand, hatte sich kurz vor unserer Abreise die Lage etwas beruhigt. Trotzdem befürchteten wir, die Iraner verunsichert, ängstlich und wegen der rigiden US-Sanktionen zusätzlich niedergedrückt anzutreffen. Doch zu unserer großen Verwunderung war, zumindest nach außen, nichts dergleichen zu spüren. Im Gegenteil, das Leben war bunt und geschäftig, die Leute machten einen vorwiegend entspannten, ja selbstbewussten Eindruck, aus vorüberfahrenden Autos erklang häufig fetzige Musik, iranische Schlager, Rock, manchmal gar Rapp. Sich öffentlich und durchaus kritisch über Politik auszutauschen, Landespolitik vor allem, ist zur Zeit jedenfalls kein Tabu, einige Leute, die wir trafen, machten ihrer Unzufriedenheit mit der Regierung, der jetzigen und den vorherigen ungeniert in drastischen Worten Luft. Wir trauten unseren Ohren nicht, als wir zum ersten, aber nicht einzigen Mal, im Zusammenhang mit einstmals hoch verehrten "Führern" die Bezeichnungen Tyrann oder Diktator hörten - das allerdings eher in geschützten Räumen.

Es ist staunenswert, wie nahezu selbstverständlich Menschen mit Mangel und Einschränkung leben können, real und im übertragenen Sinn, und das ohne zu verbittern. Trotz allem lebensfroh - so könnte das Resümee über den Iran lauten. Am Abend, vor allem im Sommer, füllen sich Parks, Gärten und Innenstädte mit Abwechslung und Kühlung Suchenden. Es ist ein Strom, der sich fröhlich plätschernd ergießt und dahinfließt: Jung und Alt, Großfamilien und Freundesgruppen, verliebte Pärchen, die inzwischen auch Hand in Hand gehen können. Entlang der Bürgersteige, seien sie breit oder schmal, reihen sich kleine Läden, die man übrigens am Tag leicht übersieht, bieten Snacks, kleine Gerichte, Kuchen oder Eis an. An vorübergehend aufgestellten Tischchen kann man sich mit dem Gewünschten - häufig nach langem Anstellen erstanden - niederlassen, genießen, plaudern, lachen.

 

VW-Bus als Café auf der Tchehar-Bagh-Allee in Isfahan

 

Wie ist das möglich, fragt sich der Fremde aus dem Westen, schließlich hat er genug gelesen oder gehört von Sanktionen, Teuerung, Verarmung. Das ist richtig und trifft für viele Iraner zu. Aber in aller Bescheidenheit kann man sich offenbar doch erfreuen an den abendlichen Ausgehstunden. Man "schwelgt" nicht, gibt sich zufrieden mit Kleinportionen, teilt sie untereinander auf oder trinkt ganz einfach Tee, Softdrinks. Beliebt und das sowohl am Tag als auch am Abend, dazu preiswert, ist auch das traditionelle Picknick. In bunter Familien- oder Freundesversammlung auf dem Rasen eines Parks ausgebreitet, am besten in der Nähe eines Teichs oder Springbrunnen, lässt es sich gut und in bester Stimmung schmausen. überhaupt: Wasser! In einem Wüstenland ein Zauberwort.

 

Leben am Zayandeh-Fluss in Isfahan

 

In Isfahan, um nur ein Beispiel zu nennen, am Zayandeh-Fluss nahe der 33-Bogen-Brücke Si-o-seh-Pol (erbaut 1603) ist das abendliche "Gewimmel" besonders groß: am Ufer zu sitzen, die Füße ins Wasser baumeln zu lassen, an aufgebauten Ständen einen Snack zu kaufen, oder - besonders für Liebespaare - einige Augenblicke in einer der Pfeilernischen zu verweilen, ist ein einzigartiges Vergnügen.

 

Si-seh-pol-Brücke über den Zayandeh-Fluss in Isfahan

 

Auch Bergwanderungen, vor allem im Teheraner Norden, im Elburs-Gebirge, liegen heute genauso wie in früheren Zeiten im Trend, vor allem bei jungen Leuten und Pärchen, je höher, desto weiter weg vom wochenendlichen Pilgerstrom, hier sind sie endlich unter sich, allein oder in gemischten Gruppen, Kleidervorschriften gelten nicht mehr. Dieses Entspannte, Fröhliche, Sich-Vergnügen - ist das alles nur Schein, fragt sich der Reisende leicht irritiert. Nein, sagte mir ein junger Mann, der einen VW-Bus zu einem Kiosk-Café umgestaltet hat: Wir machen das Beste aus unserem jetzigen Leben, wir genießen den Augenblick, aber viele Iraner, ich auch, wünschen uns einen "Change", wir wünschen uns Freiheit, keine Regelungen von oben mehr. Und das bald!! Ich bin glücklich mit meinem kleinen Café, hier, am Abend, aber oftmals, zu Hause in der Nacht, kommen mir trübe Gedanken, manchmal Tränen.

Die Regierenden der seit 40 Jahren bestehenden "Islamischen Republik" sind inzwischen klug genug, der Bevölkerung nach Phasen rigider Bevormundung "lange Leine" zu geben. Was nach Ayatollah Khomeinis Revolution im Sinne des Islam verboten war (z.T. auch heute noch ist) und bei Übertretung böse geahndet wurde, wird im Augenblick zwar nicht gut geheißen, aber in gewissem Rahmen geduldet: Musik, Tanz, ausländisches Fernsehen, gelockerte Kleidervorschriften, Schminken. Den "verteufelten" Alkohol für (eigentlich verbotene) Partys zu erwerben, ist kein großes Problem, nach Anruf einer einschlägigen Telefonnummer wird er innerhalb kurzer Zeit geliefert. Ein Bekannter hat uns einen Trick verraten, wie man auch in der Öffentlichkeit zu einem festlichen Wochenendmahl in der Öffentlichkeit Alkoholisches trinken kann: Man füllt "Klares" in eine Plastikwasserflasche und nimmt sie mit ins Restaurant - ein Schelm, der Böses dabei denkt, ob Restaurantbesitzer oder (manchmal) gar Sittenwächter der Region, trinkt man doch ganz regimegetreu NUR Wasser, eventuell vermischt mit Cola.

 

Traditionelles Restaurant mit Teppich-belegten "Sitzkojen"
Traditionelles Restaurant in Isfahan

 

Vom Verhüllungszwang für Frauen durch den Tschador, ist als Muss nur noch das Kopftuch und ein weibliche Köperformen leicht verhüllendes Mäntelchen geblieben. Das Kopftuch bedeckt zumeist nur noch den Hinterkopf, fülliges Haar fällt halb in die Stirn oder hübsch gestriegelt unter dem Tuch hervor in den Nacken, breitet sich aus über Schultern oder Rücken.

 

Familie in 3 Generationen: Oma, Mutter und Tochter - Teheran

 

Das Kopftuch ist für mich nur ein Accessoire, sagte mir eine junge Frau, die wie viele (und nicht nur junge) Frauen modisch gekleidet war, hautenge Jeans, T-Shirt, darüber ein fast durchsichtiges Jäckchen, Sandalen an den nackten Füßen, die Nägel rot lackiert, perfekt geschminkt. - Aber jede Frau, die chic oder gar nach dem letzten westlichen Schrei gekleidet, dezent oder auffällig geschminkt das Haus verlässt, weiß, dass sich von jetzt auf gleich die Einstellung der Religionswächter entweder auf höheren Befehl oder aus persönlichem Fanatismus heraus geändert haben und sie als "nach islamischen Vorstellungen zu leicht bekleidet" ermahnt oder zum Verhör mitgenommen werden kann. Es ist immer wieder eine Art des Testens, wie weit man in seinen äußeren Freiheitsbekundungen gehen kann, mutig.

 

Filmankündigung an einer Plakatwand
Plakat zum Film

 

Was uns allerdings trotz der vorherrschenden Lockerung verwundert hat, ist, dass im Gegensatz zu 2006 doch viele Frauen schwarz gekleidet waren, zumeist im Tschador. Schaufensterpuppen in Schwarz Manche trugen ihn, so schien mir, geradezu stolz, ja selbstbewusst und abgesehen vom Gesicht korrekt geschlossen, andere so gelockert, dass beim Gehen die darunter getragene freizügige oder im Westen angesagte Kleidung sichtbar wird. Ich habe mehrfach nach dem Grund des Tschadortragens gefragt, niemand konnte mir eine schlüssige Antwort geben, die häufigste lautete: Diese Stadt hier - z.B. Isfahan, Yazd - ist eine besonders heilige Stadt. Weitere Frage, da wir im Trauermonat Moharram im Iran waren: Hängt es vielleicht damit zusammen? Antwort: Ich weiß es nicht, glaube nicht! Mir schien das am ehesten plausibel. Unsere "Tochter" meinte im Nachhinein: Schwarz gilt im Iran als elegant. Elegant und manchmal spitzenbesetzt - das passte zumindest zu einer Idee, die mir eines Abends inmitten der Völkerwanderung zu einem Feature-Titel in den Sinn kam : Iran - Black is beautiful! Schaufensterpuppen mit moderner Kleidung Was übrigens das Selbstbewusstsein der Frauen angeht, so ist es nicht nur schöner Schein. Sie haben es sich erworben und scheuen sich nicht, es zu zeigen, ganz gleich, ob mit oder ohne Tschador. Frauen sind - wie 70% der Bevölkerung - jung oder im besten mittleren Alter und gut ausgebildet. Dafür zumindest hat die "Islamische Republik" gesorgt, indem sie weit verstreut übers Land, selbst in kleinen Städtchen, Universitäten errichtet hat, die auch Frauen zugänglich sind. Laut Statistik gibt es mehr Studentinnen als Studenten. Frauenpower? Ja und nein. Rechtlich gesehen, sind Frauen in Beruf, Ehe und Ehescheidung, leider immer noch benachteiligt.

 

Leggings contra Tschador
Straßenszene in Isfahan

 

Du erzählst ja nur Positives, hat mich eine Freundin getadelt, dem Benzin-Aufstand im November (2019) mit Toten und Verletzen seid ihr ja rechtzeitig entkommen. Hat denn gar nichts darauf hingedeutet? Um ehrlich zu sein, bei allen Erforschungen und Fragen vor Ort (natürlich nur innerhalb von vier Wochen!!) hätten wir so etwas wie "das Volk erhebt sich" nicht für möglich gehaltern. Nachträglich fragen wir uns aber doch, ob wir, fasziniert von der für iranische Verhältnisse so unerwartet freizügig empfundenen Atmosphäre, eine untergründig brodelnde Unzufriedenheit nicht recht wahrgenommen haben. Die uns so erfrischend scheinende Kritik an der Regierung, die abqualifizierenden Bemerkungen über Religionsführer, die schon erwähnte Sehnsucht junger Leute nach einem "Change".

 

Fruchtstand im Tajrish-Bazar, dem reichen Norden Teherans
Fruchtstand im Tajrish-Bazar

 

Allerdings wurden im persönlichen Gespräch Klagen über die schlechte wirtschaftliche Situation, den drastischen Verfall der Währung, die fortschreitende Teuerung, eher neutral als emphatisch vorgetragen. Trotz der US-Sanktionen gibt es in den Supermärkten "fast alles" zu kaufen, landeseigene Waren ebenso wie importierte aus Ländern, die nicht von Strafaktionen betroffen sind, der Türkei beispielsweise.

 

Bistro im Tajrish-Bazar mit gemischtem Publikum
Bistro im Tajrish-Bazar

 

In der Tatsache, dass finanziell gut Gestellte sie zu doppelt und dreifach erhöhten Preisen kaufen können, während Zugehörige mittlerer Einkommen, Arbeitslose und ohnehin Verarmte sich gerade mal mit dem Nötigsten zum (Über)Leben zufrieden geben müssen, liegt natürlich Sprengstoff. Die Erhöhung des Benzinpreises war offenbar ein Anlass, der verbalen Kritik an der Regierung Taten folgen zu lassen. Als der Aufstand im November (2019) begann und schnell niedergeschlagen wurde, erinnerten wir uns an die Aussage eines iranischen Freundes: In zwei bis drei Jahren wird hier alles vorbei sein! Was vorbei sein sollte, ließ er bei unserer Nachfrage unbeantwortet. Wenn er das Ende der "Islamischen Republik", gemeint haben sollte, so blieb der "Benzin-Aufstand" genauso wie der als "grüne Bewegung" bezeichnete von 2009, bei dem viele Menschen ums Leben kamen, erfolglos. Fest steht, dass die Regierung weiter fest im Sattel sitzt und die Iraner aus ihrem eingeschränkten Leben wie bisher das Beste machen müssen. Vielleicht auch nur gute Miene zum eher traurigen Spiel. Mit "zwei Gesichtern" zu leben, ist in der wechselvollen iranischen Geschichte nicht ungewöhnlich.

 

Liebesfilme schauen in einer Shisha-Bar im Bazar von Isfahan
Shisha-Bar im großen Bazar von Isfahan

 

Engpässe gibt es, laut Aussagen von Ärzten bei Medikamenten, insbesondere lebensrettenden, die nicht im Iran hergestellt werden können, und es gibt sie bei technischen Geräten. Doch die Iraner sind findig: Aus alt mach neu, ist die Devise. Nicht mehr oder schlecht Funktionierendes wird, soweit es möglich ist, repariert und als neu bearbeitet preiswert verkauft.

 

Doch zurück zu unserer Reise. Obwohl nachträglich durch den Benzin-Aufstand im November ein Schatten auf sie gefallen ist, und ein größerer, ein äußerst beunruhigender noch nach der Tötung General Solemanis - unsere Reise war gelungen und erhellend. Unser Fazit: Iran ist anders - anders jedenfalls, als wir ihn uns im Westen vorstellen (und er uns in den Medien vermittelt wird).

 

 

In einem Café in Isfahan kamen wir mit einer schwarz gekleideten Iranerin ins Gespräch. Sie erzählte uns, dass sie jetzt, im Trauermonat, zu einer dem Imam Hussein geweihten Moschee in Teheran fahren möchte, es aber schwierig sei, ein Ticket für einen der Pilgerbusse zu bekommen. Im Laufe des Gesprächs fragten wir sie, ob sie schon in Mekka gewesen sei. Sie verneinte und fügte hinzu, das müsse sie auch nicht, sie kümmere sich lieber um Arme und Kranke.

Der Prophet habe gesagt: Wenn du 6 Armen zur Rechten deines Hauses und 6 Armen zur Linken Gutes tust, hat es die gleiche Bedeutung für das Seelenheil wie eine Pilgerfahrt nach Mekka.

 

Eines der Plakate mit Koran-Zitaten an der Medresse in Isfahan
Wahrlich, Allah mag keine selbstverliebte Prahlerei
Koranzitat zu Selbstüberschätzung am Zaun der Medresse in Isfahan

 

Ob Selfies auch damit gemeint sind?
Selfies auf Terrasse des Ali-Kapu-Palastes in Isfahan

 

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